Archiv der Kategorie: Gedanken

In dieser Kategorie landen alle Beiträge, in denen ich mich mit meiner jeweils aktuellen seelischen Befindlichkeit zwischen Zweifel (selbst & fremd), Zielen, Rückblicken und dem Sinn des Lebens ganz im Allgemeinen befasse. Es mag helfen oder nicht, mir hat es auf jeden Fall geholfen, es aufzuschreiben…

Minus 16 – Die eigene Kraft

Würde ich derzeit auf den mentalen Lukas hauen, ich würde nicht einmal das Angeber-Niveau erreichen. Gerade in einer Zeit, in der man sich auf seine Ressourcen verlassen können sollte, bin ich platt wie Flasche leer – Glückwunsch nachträglich an Guiseppe Trappatoni zum 80. Geburstag!

Andererseits: ich denke dass ich es auch nur bis zum 1. April schaffen muss, danach gibt es keine Aufgaben mehr, die ich zu lösen hab, keinen Stress mehr, dem ich mich stellen muss und wahrscheinlich auch eine Menge Verantwortlichkeiten weniger.

Komisch, dass die Vorbereitungen zum Stressabbau so stressig sind.


Minus 17 – Stephan Grünewald

Stephan Grünewald schreibt sehr intelligente Sachen, die man sehr gut verstehen kann. In seinem Buch “Wie tickt Deutschland?” erklärt er uns das eigentliche Problem unseres fast schon familiären Verhältnisses zu Mutter Merkel und er definiert unsere Lebenswelt in ein “Innen” (das Auenland) und ein “Draußen” ( das Grauenland). Wir fühlen uns einigernmaßen sicher drinnen und fürchten noch mehr , was draußen ist das, was reinkommen könnte – z. B. Flüchtlinge.

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Minus 18 – Unwohlsein

Ich habe absolutes Verständnis für jede Art von Entscheidungen, die begründet sind. Wer sich Gedanken macht, macht alles richtig. Etwas unwohl wird mir aber beim Gedanken, ob das, was man tut richtig ist und wenn ja dann für wen.

Schüler auf Freitagsdemos werfen mir vor, dass ich Ihre Zukunft bereits zerstört hätte. Ihr Kinder…

Wenn ihr mal groß sein möget, dann werdet ihr auch keine anderen Ziele haben, als möglichst schnell möglichst viel auf eure Seite zu bringen oder über euer Unglück zu lamentieren. Dem Menschen liegt es halt nicht im Blut, Macht nicht zu missbrauchen.

Ich höre ein Interview mit einer der Führungspersönlichkeiten der Schülerbewegung. Allein ihr Dasein bedingt schon ihre Teilhabe an der Kollektivschuld. Eins hab ich auf jeden Fall mit Ihr gemeinsam: Wir werden die Welt beide nicht retten können.

Minus 20 – Surreal

Am Sonntag bin ich durch Warstein gelaufen. Ich hab da eine wunderschöne Jugend erlebt, lange in einer damals ziemlich lebendigen Stadt gearbeitet. Damals gab es drei Zeitungen – ziemlich viel für so eine kleine Stadt. Aber als Journalist hat das Spaß gemacht – schneller, witziger, besser sein zu können als die Kollegen und sich über Niederlagen zu ärgern – das hat’s ausgemacht. Dann hat ein paar Jahre nach meiner Kündigung mein damaliger Arbeitgeber die erste Redaktion geschlossen und vor ein paar Wochen hat die zweite Lokalredaktion dichtgemacht. Minus 20 – Surreal weiterlesen

Minus 21 – Was hat Sahra Wagenknecht?

Mit einer Mischung aus Spott und Häme kommentiert Politiker-Deutschland die Entscheidung von Sahra Wagenknecht, keine führende Rolle mehr bei “Aufstehen” und in der Linken-Fraktion ausüben zu wollen.Sie redet von Gesundheit und von Grenzen, die sie nicht mehr überschreiten möchte. Wer wie sie stets am Rande des Machbaren navigiert, der weiß, was mit ihr los ist, und welche Größe es braucht für so einen würdigen Abschied. Minus 21 – Was hat Sahra Wagenknecht? weiterlesen

Minus 23 – Wohnmobil oder Wohnkabine?

Als ich damals meinen T6 Westfalia beim freundlichen Wohnkabinenhändler in Zahlung geben wollte, winkte der nur ab: “Dafür hab ich hier nicht das Publikum!” Wieso, dachte ich, Wohnmobil ist Wohnmobil. Heute ist 5 Monate später, ich habe mich etwas mit der Thematik auseinandergesetzt und habe feststellen müssen: Es gibt nur zwei Arten von Nutzern: Die einen, das sind die Kapitäne der Landstraße in ihren weißen Dampfern, die anderen, das sind die Piraten. Sicher hat so mancher Dickschiff-Kommandant eine schwarze Seele und genauso sicher ist mancher Pirat ein absolutes Stellplatz-Weichei, aber in einem unterscheiden sich beide Gruppen ganz wesentlich: Die einen fahren Wohnmobil, die anderen was anderes…

Minus 24 – Glück

Manchmal frage ich mich, ob das Streben nach Glück, so wie es in der amerikanischen Verfassung steht, wirklich definiert werden kann. Ich für mich weiß, dass Glück bedeutet, sinnlos Zeit verplempern zu können. Gut, ab einem gewissen Alter ist das kontraproduktiv, aber wer sagt, dass ich in den kommenden 12 Monaten wirklich dies und das machen muss? Ich muss etwas Geld verdienen und ich muss den Ford auf der Straße halten. Aber ich werde auch in der Sonne rumliegen, einen Platz finden mit zwei perfekten Bäumen für meine Hängematte und ich werd mich in Wellen werfen bis ich müde bin – und Namen von Bergen auswendig lernen.

Sinnlos Zeit verplempern, das werden die amerikanischen Gründerväter nicht im Sinn gehabt haben. Denen ging es wohl eher darum, sich bemühen zu dürfen, unskalpiert den Westen zu erreichen oder nach Gold graben zu dürfen wo und wann man will. Heute definiert der Amerikaner an sich es als größtes Glück auf alles schießen zu dürfen, was nicht bei drei auf dem Baum ist und zum Doppelwhopper einen Liter Cola zu bekommen. Aber wenn selbst ein Volk, dass das Streben nach Glück seit über 200 Jahren als verfassungsmäßigen Auftrag zu erfüllen hat, daraus nicht was wirklich sinnvolles basteln kann, wie soll’s mir dann gelingen?

Glück lässt sich da wohl nicht wirklich auf eine Formel bringen. Ich finde, Glück ist etwas, für was man nichts kann. Danach zu streben heißt sich davon zu entfernen.

Oder meinten George Washington und Co. gar nicht mal das Streben nach Glück an sich, sondern eher die staatspolitisch grundsätzlich positive Haltung dazu, nämlich behördlicher-, juristischer- und politischerseits nichts dagehen zu haben, wenn ein Untertan das wirklich tut.

Vielleicht ist das auch nur falsch abgeschrieben worden nach einer stressigen Verhandlungsnacht. Vielleicht ging es doch eher um Zufriedenheit, um satt sein und Freiheit.

Glück ist immer was anderes, Glück ist ein kaltes Hefeweizen zu bekommen wenn es heißt ist. Und das was klappt. Glücklich ist, wer frei Entscheidungen treffen kann, die gut für ihn sind – und wer es nicht verbockt. Wo Glück nicht weilt ist auch keine Kreativität zu finden.

Glück ist ein sehr fragiles Gut und allzuschnell liegt es in Scherben, und dass die das Glück zurückbringen ist nicht mehr als ein Gerücht.

Minus 28 – Es geht immer nur um dich

Was mich am meisten freut beim Gedanken an die Zukunft ist, dass mich was freut. Mein größter Wunsch die letzten paar Jahre war immer, zurückschrauben zu können. Weniger Umsatz, weniger Verantwortlichkeit, langsamer alt werden, und schneller klug oder zumindest aus Erfahrung lernen – aber wenn man selbständig ist, kommt man schlecht raus aus dieser Schraube, die einen von echter Selbst-Optimierung immer weiter entfernt. Man verfällt irgendwann der wahnwitzigen Meinung, dass man nur genug Geld verdienen müsse, dann würde schon alles gut werden – und man müsse nur genug arbeiten, dann würde man auch genug Geld verdienen. Minus 28 – Es geht immer nur um dich weiterlesen

Minus 36 – Philosophisch praktisch

Wo geht es lang? die Frage nach der optimalen Tourplanung ist schwierig, zumal nirgends anders bei ausstiegsrelevanten Fragestellungen so viele philosophische und praktische Erkenntnisse aufeinanderschlagen. Rein praktisch ist es erstmal einfach, denn hier kann ich das Machbare dem Wünschenswerten unterordnen. Rein philosophisch muss ich das Wünschenswerte über das Machbare stellen. Im Dilemma stecke ich, wenn ich mich nicht entscheiden kann, ob ich die Tour philosophisch planen oder praktisch organisieren soll. Minus 36 – Philosophisch praktisch weiterlesen

Minus 38 – Zweifel

Ich habe immer wieder – mal mehr mal weniger – Angst, dass es nicht funktioniert. Vielleicht mache ich mir ja was vor? Vielleicht ist das größte Glück, das die Ameise erreichen kann, ist Ameise zu sein? Was, wenn man sich nicht selbst erhöhen kann und das nur jemand anders für einen tun kann? Was, wenn man zwar mit leichtem Gepäck reist, sich Zweifel, Schwächen und Sorgen aber mit auf den Weg machen? Minus 38 – Zweifel weiterlesen