Archiv der Kategorie: Reisetechnik

Autoterm – Heizungsausfall – Was tun? – Keine Verbindung möglich

Unseren ersten Ski-Urlaub im Wohnmobil hatten wir uns etwas anders vorgestellt und statt kaltem Hefeweizen unter der Markise gab es Temperaturen um die 0 Grad, Regen und schlechte Pistenverhältnisse. Nach 4 Tagen dann der Supergau: Die Autoterm-Heizung meldet am Display: “Keine Verbindung” und bei Minus 5 Grad in der Nacht nutzt auch Kuscheln nicht mehr viel. Zum Glück ist es die letzte Nacht, aber am Morgen die klammen Klamotten einpacken ist auch kein Spaß.

Wir schaffen es dann schließlich doch und auf dem Weg aus Südtirol Richtung Innsbruck wird es immer wärmer, und die nächste Kaltfront mit Regen droht. Heimfahren ist keine Option, also durchwühle ich das Internet auf der Suche nach Hilfe.

Mittlerweile ist klar, dass entweder die Bedieneinheit defekt, oder irgendwas kabeltechnisch für die Fehlermeldung “Keine Verbindung möglich” verantwortlich ist. Darum werde ich mich in aller Ruhe daheim kümmern. Aktuell geht es darum, den Urlaub nicht abbrechen zu müssen.

Frage ist daher: Wie bekomme ich eine Autoterm-Heizung trotz Fehlermeldung ans Laufen? Die Antwort wird mir von Experten aus dem Wohnmobil-Ausbau-Forum geliefert: Die Grundheizung selbst kann durch das Verbinden zweier Kabel direkt an der Autoterm-Heizung gestartet werden. Die Kabel baumeln da einfach rum und sind durch Schrumpfschläuche vor ungewolltem Kontakt geschützt. Das rettet mir den Urlaub.

Wie ich dem eigentlichen Fehler auf den Grund gekommen bis und wie ich aus den beiden Drähten eine funktionale Notsteuerung gebaut habe, darüber berichte ich von daheim.

Nordstar Wohnkabine Camp 8S SE

Ich war vom 1. April 2019 bis zum Mai 2020 mit einer Nordstar Camp 8S SE Wohnkabine unterwegs. Als Grundeinschätzung muss ich nach einem Jahr und über 30.000 Kilometer sagen, dass ich für eine Tour vom Kaukasus bis in die Sahara beim nächsten Mal ein anderes Konzept wählen würde. Die Kabine hat Stärken und Schwächen, die man nicht einfach auf einer Zeitachse herunterleiern kann, sondern in Bezug zu den Ereignissen und Herausforderungen setzen muss.

Die Nordstar Wohnkabine 8S SE hat sicherlich ihre Stärken, geeignet für lange und extreme Touren ist sie meiner Meinung nach nur bedingt. Ein PKW und eine Wohnkabine sind kein Expeditionsmobil, wem das klar ist, der kommt super mit der Nordstar klar und wird keinen Kilometer bereuen.

Ich liebe meine Kabine und sie hat mich in der besten Zeit meines Lebens begleitet – durch dick und dünn. Aber gerade weil ich sie ausgereizt habe bis zur Schmerzgrenze und darüber hinaus mag ich mir ein Bild über die Belastbarkeit erlauben.

Daher ist der vorliegende Bericht ein ernst zu nehmender 30.000 -Kilometer-Test. Die meisten Dinge, die ich erleben konnte, werden sich zwischen Allgäu, Husum und dem nächsten Kabinentreffen am Kloster Andechs nicht reproduzieren lassen.

Wer diesen Artikel ernst nehmen sollte:

a.  “normale” Kabinenbesitzer, die ihre Camp 8S SE optimieren und von den Erkenntnissen einer Nutzung im Grenzbereich profitieren wollen

b. Menschen, die eine Overland-Tour außerhalb Europas planen und dazu eine Nordstar-Kabine in Erwägung ziehen

Wer seine Nordstar für einen normalen Urlaubsbetrieb oder für gelegentliche Wochenendausflüge nutzen will, sollte sich von diesem Artikel auf keinen Fall davon abbringen lassen. Ich halte die Kabine für allererste Wahl, wenn der Einsteiger oder der normale Wohnmobilist etwas Wert auf Individualität, Geländegängigkeit und Komfort in verträglicher Kombination Wert legen möchte. Das Konzept bringt einen sicher an entlegene Orte, aber richtig wohl fühlt sich die Kabine auf guten Straßen, auf Campingplätzen oder in der Stadt. Kilometer-Machen ist ihre Stärke, z.B. in 3 Tagen von Georgien nach Griechenland – das ist mit keinem anderen Konzept möglich. Und jeden Tag woanders sein, auch das macht Spaß mit der Nordstar.

Allerdings werde ich auf die Vorteile der Camp 8S SE für diese Nutzung auch nicht eingehen. Ich werde hier auch nicht schlecht über das Wohnkabinencenter schreiben. Jens stand mir immer mit fachmännischem Rat zur Verfügung – aber ob sich die Kabine in absoluten Extremsituationen bewährt oder nicht , das kann auch er nicht vorhersehen.

Erstmal ganz allgemein: Die Camp 8S SE ist eine geräumige Nordstar-Kabine und dank des Seiteneinstiegs optimal für die Mitnahme von Fahrrädern geeignet.

Was man wissen muss: Nordstar Wohnkabinen werden seit Jahrzehnten nach dem gleichen Prinzip gebaut. Man könnte sagen, dass man an bewährten Traditionen festhält, man könnte aber auch sagen, dass man in den vergangenen Jahrzehnten vielleicht zu wenig in Weiterentwicklung investiert hat. Aber das ist meine persönliche Meinung. Überzeugte Nordstar-Fans lassen auf das Konzept nichts kommen. Das Gewicht der Zuladung ist halt immer ein Problem und die von Nordstar verwendete Bauweise ist funktionaler Leichtbau aus dem Lehrbuch.

Die angeblich legendäre Wintertauglichkeit leidet unter der Tatsache, dass die Taupunkte in der Kabine so viel Wasser produzieren, dass Feuchtigkeit irgendwann zwangsläufig zum Problem-Thema werden muss. Auch andere Systeme haben identische Taupunkt-Probleme, damit ist die Nordstar in guter Gesellschaft – andere Systeme sind aber auch nicht aus Holz gebaut. Holz verzeiht nicht den geringsten Wassereintritt. Eine Nordstar-Kabine ist ein mit einer dünnen Metallhaut überzogenes Gerüst aus Vierkant-Hölzern. Selbst die Stützenaufnahmen und selbst die Befestigugspunkte der Spanngurte sind lediglich in Holz verschraubt. Nordstar hält daran fest, owohl die Qualitäten und die Vorteile von Voll-GFK oder Metallrahmenbau auf der Hand liegen.

Aber das ist wirklich eine Einstellungs-Auseinandersetzung. Nach meinem kapitalen Unfall in der Türkei blieb die Kabine trotz massivster Schäden noch über Monate und zigtausende Kilometer 100 % einsatzfähig – das rechne ich ihr hoch an!

Wer um diese Schwachstellen weiß, sollte die Notwendigkeit von regelmäßigen Überprüfungen der empfindlichen Stellen einsehen. Wer hier die notwendige Sorgfalt walten lässt, wird auch mit der Holzbauweise auf lange Sicht keine Probleme bekommen.

Richtiges Wintercamping ist auch durch den Gas-Hunger der Alde-Heizung bei Temperaturen unter Null problematisch und nur in Gegenden zu empfehlen, in denen die Gasversorgung kein Thema ist oder ausreichend Strom zur Verfügung steht. Im Ausland muss Gas aufwändig gefiltert werden (LPG) oder man muss mit den landestypischen Gas-Flaschen mit unterschiedlichen Qualitäten arbeiten können. Perfekt ist’s halt, wenn man die Alde ans Stromnetz bekommt. Da würde ich die Kabine niemals gegen ein Hotelzimmer tauschen wollen.

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Ford Ranger mit Nordstar Wohnkabine Autobahnfahrt

Die erste Bewährungsprobe ist gleich ein Thema, über das in den einschlägigen Foren heiß diskutiert wird: Wie verhält sich der Ford Ranger mit einer großen Nordstar Wohnkabine bei zügiger Autobahnfahrt? Dazu: Mein Ford Ranger Wildtrak mit 6-Zylinder-Dieselmaschine (200 PS) hat einiges zu schleppen. Ich denke die maximale Zuladung ist sauber erreicht. Von der Gewichtsverteilung her habe ich die beiden Fahrräder am Heck durch Gepäckkisten auf den Notsitzen ausgeglichen. Alle schweren Sachen sind im Auto, sogar die 20 Liter Reservediesel und 15 Liter Reservetrinkwasser.

Ergebnis: Der Ranger transportiert die Kabine ohne jegliche nennenswerten Schwierigkeiten. Allein das Bremsen verlangt vorausschauendes Fahren. Ich habe das bis 140 kmh bei leichtem Seitenwind ausprobiert und selbst die Korrektur-Eingriffe des Seitenlinienassistenten übertragen sich nicht auf’s Fahrwerk. Beim Abbiegen ist das Gewicht deutlich, aber nicht bedrohlich zu spüren.

Der Motor muss bei Steigungen mächtig arbeiten, trotzdem habe ich bei über 300 km gemischter Autobahnfahrt einen Verbrauchswert von 11,4 Litern erreichen können, denke aber das geht auch auf 10.5. Wir werden das Gewicht nochmals massiv senken für die zweite Autobahnetappe zum Franziskanerkloster Pupping. Mal sehen, wie sich das bemerkbar macht.

Ohne Spiegelverlängerung auf der linken Seite ist das Auto nicht sicher zu bewegen auf der Autobahn. Selbst mit Verlängerung bleibt beim Fahrbahnwechsel ein ungutes Gefühl, sodass ich mich lieber mit dem Autopiloten hinter einen Lastwagen klemme.

Minus 32 – Thermomix im Wohnmobil

Vorab: Das Thema Thermomix im Wohnmobil ist für die Vorwerk Deutschland Stiftung & Co. KG uninteressant. Eine Anfrage an deren Presseabteilung wurde abgelehnt. Warum? ich weiß es nicht…

Ich muss mit, der Hund muss mit – auf Platz drei der Liste meiner Frau steht der Thermomix. Es fällt eingefleischten Thermomix-Benutzern schwer zu glauben, dass der magische Topf profanen Strom braucht, viel zu schwer ist und einfach unpraktisch für eine Reise mit leichtem Gepäck. “Thermomix im Wohnmobil” – wie realistisch ist das Thema wirklich? Minus 32 – Thermomix im Wohnmobil weiterlesen