Reisen in Zeiten des Corona-Virus

Wir sind seit einem Jahr zwischen Sauerland, Kaukasus und der Sahara unterwegs und harren nun in Spanien/Portugal der Dinge. Eigentlich wollten wir unser Aussteigerjahr am 1. April beenden, aber Umstände, die wir nicht beeinflussen können, zwingen uns zur Verlängerung unseres Ausstiegs auf Zeit.

Was ist mir Corona, wenn man overland auf Reisen ist und quasi von Risiko-Gebiet zu Risikogebiet hüpft, wobei jeder Toilettenbesuch von der intimen Privatsphäre in den öffentlichen Raum verortet werden könnte?

Anfangs haben wir nur bei der Einfahrt auf die Fähre von Marocco nach Spanien so etwas wie eine Corona-Ahnung bekommen, weil uns die Fiebermessgeräte an die Stirn gehalten wurden. Einige Tage sp#ter haben die Fähren den Dienst ganz aufgegeben und wir sind in echter Sorge um viele Reisebekanntschaften, die nun auf unabsehbare Zeit in Mari´okko festsitzen.

Später dann in Sevilla bekommen wir Nachricht von unserem georgischen Freund Levan, der vom beinah vollständigen Zusammenbruch des öffentlichen Lebens in Tiflis berichtet, wo eine “häusliche Quarantäne” für all die Tagelöhner,Taxi-Fahrer, Tourismus-Schaffenden und Bettler einen Super-Gau darstellt.

Die großen Sehenswürdigkeiten in Sevilla waren noch ungehindert besuchbar und nachwievor musste man sich für das Alcazar online registrieren, um überhaupt reinzukommen. Daran, dass der Corona-Virus existiert, erinnerten höchstens ein paar Asiaten, die mit Schutzmasken herumrannten. Wenig später dann der Ausnahmezustanbd mit Ausgehsperren Spaniens Metropolen wurden innerhalb von Stunden zu Geisterstädten.

Wir sind dann zügig nach Portugal und wollen da mindestens einen Monat bleiben. Es gibt schlimmere Orte, eine Pandemie abzuwarten als die Algarve – andererseits würde ich persönlich einen Krankheitsausbruch lieber in Deutschland erleben.

Wird unsere Auslandsversicherung uns hier versorgen, würde uns irgendjemand ausfliegen, würde sich der ADAC um unser Auto kümmern? Alles so Fragen…

Wir sind in der Corona-Krise in der Nähe von Faro auf einem wirklich ausßergewöhnlich ausgestatteten und schönen Stellplatz gelandet. Hier müssen wir bleiben bis klar ist, ob wir überhaupt in Spanien einreisen können um den Heimweg anzutreten. In Spanien wurde der Notstand ausgerufen. Es gilt eine Ausgangssperre. Wir zahlen hier 8 Euro inkl. Strom, es gibt alle notwendigen Märkte und Einrichtungen in der Umgebung. Wir hätten es schlimmer treffen können.

3 Gedanken zu „Reisen in Zeiten des Corona-Virus“

  1. Hey Schmally,

    bleibt mal lieber da. Deutschland reagiert derzeit ziemlich nervös auf die Pandemie. Schulen sind geschlossen, Fußball und sonstige Veranstaltungen abgesagt. Der nächste Schritt zur Schließung öffentlicher Einrichtungen, Kneipen etc. ist wohl nur noch eine Frage der Zeit. Der Respekt, den die Bundesregierung derzeit vor dem Virus hat, ist wohl damit zu begründen, dass die Politik bei weiterer Verbreitung und damit zunehmender schwerer Verläufe bei alten und kranken Menschen das Kollabieren des Gesundheitssystems befürchtet.

    Bei den meisten Infizierten verläuft die Krankheit relativ harmlos, gerade las ich ein Interview eines erkrankten Lippstädters, der (positiv getestet) von leichtem Husten leichtem Fieber und leichtem Unwohlsein sprach.

    Da da Gesundheitsamt bisher bei jedem noch so kleinen Verdacht zu 14tägigen Quarantänemaßnahmen greift, ist ein kompletter Stillstand des öffentlichen Lebens in Deutschland nicht ganz von der Hand zu weisen.

    Gruß aus dem bisher Corona freien Drewer

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