Exkurs I: Das Erdbeben in Durres

Gerade noch schreibe ich darüber, dass wir von Durres nach Venedig mit der Fähre übersetzen wollen, da zerschlagen die Nachrichten über ein schweres Erdbeben in der albanischen Hafenstadt meine Sommerurlaubsträume. Mehr als 20 Menschen wurden getötet, zigtausende sind verletzt und/oder obdachlos.

Man ist als Overlander näher dran an Katastrophen und Unruhen. Das macht einen empfänglicher für solche Ereignisse. Ich will damit nicht sagen, das Mitgefühl etwas mit geografischen Koordinaten zu tun hat – nur ausdrücken, dass man dort Menschen kennt und vor ein paar Monaten noch am Strand gelegen hat.

Andererseits – und das stört mich gewaltig am Overlander-Leben: Man kann auch einfach weiterfahren oder auf dem Weg in ein Krisengebiet einfach über Google-Maps eine andere Route wählen.

Als wir in Gjumri mit dem 1988er Erdbeben konfrontiert wurden, da war das eine Lehrstunde der ganz besonderen Art. Durres berührt mich aber anders, weil es nah ist, weil es bekannt ist und weil der Weg dahin auch unser Weg ist.

Vielleicht buche ich gerade deswegen meine Fähre ab Durres, denn solche Orte meiden bringt niemandem etwas. Ich denke an Metti und seine Familie und bin froh, dass Vlore etwa 60 Kilometer vom Erdbebenzentrum entfernt ist. Wir hatten damals in der Gegend einen Elektronik-Schaden und haben gedacht die Welt geht unter.

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