Komme derzeit beim Spazierengehen mit dem Hund echt mies drauf: Man muss schon recht vorsichtig gehen, um nicht eine auf der Straße hockende Kröte zu erwischen oder auf einen Fetzen Frosch zu treten, dessen Seele grad der von irgendeinem PKW sanft in den Asphalt massiert wurde.
Für mich beantwortet sich an dieser Stelle eher nicht die Frage, ob Kröten eine Seele haben, sondern die nach der Verantwortlichkeit für die Umwelt. Gut, ich mag Kröten auch nicht, vor allem nicht in meinem Koiteich, aber muss man sie gleich zutausenden platt machen?
Ich nehm mich da nicht aus: Entweder man wird in diesen Tagen zum Froschmörder, oder man bleibt mit dem Arsch zu Haus. Es gibt da keine weiteren Alternativen. Petitionen unterschreiben, Freitagsdemos, Mülltrennen – alles Alibi-Aktionen. Entweder ich mach den Frosch platt oder ich bleibe zuhause – wenigstens so lange, bis irgendwer anders einen Krötenschutzzaun aufgestellt hat.
Der Frosch im besonderen ist wie die Umwelt im Allgemeinen. Man kann da nix machen, weil man nicht mit dem Arsch zuhause bleiben will. Und wenn man die Natur da sehen will, wo sie noch intakt scheint, dann muss man halt mit dem Flugzeug hin – solang es noch geht und die Landebahnen nicht unter Wasser stehen.
Der Mensch kann das alles nicht retten, der kann nur auf seinen Untergang warten. Und das Ende kommt schnell und unverhofft – Fragen Sie die Frösche…
Warum ich das hier schreibe? Es beschäftigt mich halt und ich bin sicher, wenn man ein Problem wie dieses mal zuende denken würde, dann hätte man so viel Weisheit intus, dass es den Dalai Lama zum Wanderprediger degradieren würde. Ich hoffe, dass ich unterwegs viel Zeit habe, über so Dinge nachzudenken.