Minus 46 – Der Hund muss mit

Grad hab ich den letzten Friseurtermin für den Hund im neuen Jahr klargemacht. Dabei fällt mir auf: Wenn einer hier mal grad so überhaupt keine Schwierigkeiten macht, dann ist es unser Hund. Sein Universum dreht sich ohnehin nur um mich, Leberwurst und um das Signal der offenen Tür zur Frage “Ja darfst du denn mit?” Dann ist alles perfekt…

Nun gut, das mit dem Chip hat ihm überhaupt nicht gefallen, über die Impfen hat er sich schon gar nicht mehr beschwert und ob er auf seinen neuen Heimtierausweis auch nur halb so stolz ist wie ich auf meine gebührenfreie Barclay-Card… man weiß es halt nicht. Was geht schon vor in so einem Spatzenhirn?

Andererseit wie schon gesagt: Wenn einer hier mal grad so überhaupt keine Schwierigkeiten macht, dann ist es unser Hund. Aber Obacht: Meine Tochter schreibt, dass Hunde sterben ohne geregelten Tagesablauf. Quellen gibt es dafür nicht und ich versuche mir grad mal vorzustellen, was regelmäßigkeit für einen Charakter bedeutet, der grundsätzlich keinen festen Platz für’s Kacken hat und völlig vogelfrei nach Bedarfslage entscheidet, welchen Platz sein Häufchen krönt.

Nein im Ernst: Der Hund macht mir keine Sorgen. Ich denke eher, dass er uns Tore öffnet und uns davon abhalten wird, zu verrückte Sachen zu machen – aus vorgeschobener Rücksicht: “Wir würden ja gern, aber hier darf unser Hund nicht rein!”

Sicherheitsrelevant ist unser Hund nicht. Beim letzten Einstieg böser Buben in unser Wohnmobil hat er wie alle anderen durchgeschlafen. Abschreckend ist er auch nicht – “Darfst du wirklich mit?” Er legt den Kopf schief, weiß was ich jetzt von ihm erwarte: Die Aufregung bricht sich Bahn und er freut sich wie 7 x Weihnachten. “Natürlich darfst du mit…!”

Aber mal im Ernst: Wer glaubt, dass ein Hund Chip, Impfe und EU-Heimtierausweis braucht, um in ein Land hineinzukommen, der irrt gewaltig. Das ist alles nötig, um wieder herauszukommen.

An der marokkanischen Grenze wird niemand fragen “Kann ich mal den Heimtierausweis sehen?” und im Iran wird ihn niemand mit dem Chip über die Registrierkasse ziehen. Allerdings: ich will da ja auch irgendwann mal wieder raus und eine EU-Grenze einwärts mit einem ungeimpften Hund zu überqueren wird weit schwieriger. Auch interner Grenzverkehr z.B. aus Griechenland oder Spanien in hundefreundlichere Länder hinein kann ohne EU-Heimtierausweis problematisch bis unmöglich werden.

Über die Konsequenzen sind sich reisende Hundehalter oft nicht bewusst, denn eine Einreise ohne ausreichenden Tollwutschutz ist ausgeschlossen und die klinische Wirksamkeit einer Tollwutimpfung stellt sich auch nicht über Nacht ein. Will man den Hund nicht zurücklassen muss man schon ein paar Wochen von Arzt zu Arzt tingeln…

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