Seit ich für’s Wohnen bezahle ist IKEA mein absoluter Lieblingsladen. Die Gründe liegen auf der Hand: Es gibt hier wenigstens was zu Essen. Gestern waren wir zum letzten Mal in diesem Tempel der Wohnkultur – und es ging rasend schnell – weil nun mal wirklich nichts, was sonst wie automatisch in den Einkaufswagen wandert, der kritischen Prüfung standhielt. “Brauchen wir alles nicht!” Ohne Haus und Wohnung läuft man durch IKEA wie ein satter Tiger durch den Metzgerladen.
Natürlich staunt man immer noch, wie genial die alles gelöst haben, wie endoptimiert das alles läuft, aber man hat Abstand und es klärt sich langsam der Blick. Ich hab seit 1986 pro Jahr mindestens 1000 Euro hier gelassen, in Umzugsphasen sicherlich deutlich mehr, das sind 33.000 Euro und außer dem großen Büroschrank und Ellas Bett ist wirklich nichts mehr da von dem ganzen Kram. Werthaltigkeit ist was anderes…
So sei nun dieser Matrazen-Topper für 103 Euro das letzte Opfer, das ich diesem schwedischen Gott der Wohnkultur auf den Altar lege. Wir sehen uns wieder, alter Lieblingsladen, aber dafür brauche ich erst wieder einen festen Wohnsitz. Bis dahin kuck ich mir dicke Kinder, schwangere Mütter und gestresste Kerle eben woanders an. Und Köttbullar ess ich eh seit 10 Jahren nicht mehr.